Hallo Leser,
ich bin mir nicht sicher, ob ich im Bereich "Riggs" richtig bin. Das Surf-Museum wäre vielleicht auch passend gewesen. Ich (wir) haben mal einen Surfgrundkurs belegt. Bei mir ist das nun 15 Jahre her. Danach bin ich vielleicht ein Jahr vereinzelt gefahren. Im Freundeskreis hatte man sich nach bestandener Fahrprüfung gleich mehrere Ferraris zugelegt (inkl. Dresscode, Accessoires, allen Robby Naish Videos und einem Surflexikon) mit denen man in der 30 Zone Eindruck schinden wollte. Ich hatte nur das Surfbrett von unserem in die Jahre gekommenen Nachbarn und nicht mal einen vernünftigen Neoprenanzug, weshalb ich wenig Freude und später auch wenig Freunde hatte. Nun haben wir von einem Bekannten das verstaubte Material bekommen und wollen als alte Anfänger nochmal durchstarten. Und nun hab ich zu dem Material ein paar Fragen:
Board: Fanatic Shark X-Class 291 (Freeride - Board, Bj.: wahrscheinlich ca. 1997). Zustand: kaum benutzt. Liter: 125
Mast: F2 Arrow Lance 10, 4,65m (10% Carbon), IMCS:25 (Aufkleber: user for wave, wave slalom)
Segel: ART Blade Convert 6.1 (angeblich halb Freeride / halb Freerace), Luff 474, IMCS: 24-26 (2 Camber: oberhalb und unterhalb von der Gabel)
Board: Hifly 310FX (mit Finne), 150l
Mast: Keine Ahnung. Steht nur HiFly drauf (evtl. aus Stahl :))
Segel: Hifly 5.9, Luff: 455, MCS Flex 2-3, Stiffness 7.0-7.4
Aller Anfang war leicht. Ich hab mir zunächst mal wieder die ganze Theorie reingeprügelt und mich dann an das Aufriggen gemacht. Das ART Segel ließ sich zunächst gut aufbauen. Die Folie ist noch nicht doll brüchig. An der Masttasche ist ein kleines Loch im oberen Bereich. Die Latten sind im Garten auch ganz ohne Wind durch zweimaliges Pumpen gut umgeschlagen. Als ich das Vorliek jedoch bis auf meine letzten Kräfte getrimmt habe, konnte ich immer noch kein Loose Leech erkennen. Bevor ich die Tampen an die Autoanhängerkupplung geknotet und den Mastfuß einbetoniert habe, habe ich im Internet gelesen, dass es bei diesem Segel angeblich kein lockeres Achterliek gibt? Das Segel schlägt im Bauch zwar ein paar Wellen, was mir jedoch nicht unbedingt ungewöhnlich erscheint.
Richtig los ging es dann beim Aufriggen des Hifly. Ein Loose Leech hab ich in diesem Fall gar nicht erst erwartet. Das Segel hat mich dann am Ende dennoch stutzig gemacht. Beim Segelshiften schlagen die Latten zwar irgendwie um, aber wechseln nicht die Seite vom Mast, sondern drücken weiterhin auf die Masttasche. Zudem bekommen sie schnell einen Negativschlag (S-Schlag). Die Spannvorrichtung der Latten besteht aus einer Schnalle mit Gurtband, so dass man nur bedingt eine Feinabstimmung vornehmen kann. Das Ganze sieht nun nicht gerade aus wie im Bilderbuch und lässt mich etwas an der Funktionalität zweifeln?
Nach diesem langen Dialog nun meine Frage:
Ich denke das Fanatic - Board war kein schlechtes Board und tut für Einsteiger immer noch gute Dienste. Auch das unverwüstbare HiFly – Board mit Finne wird wohl für die ersten Versuche auf dem Wasser seine Dienste tun. Bei den Riggs bin ich jedoch etwas skeptisch und die Freude (Freunde) am Surfen soll mir nicht gleich wieder genommen werden. Was sagt ihr? Muss neues Material her oder kann man sich damit für die ersten Schwimmversuche auf's Wasser wagen
Hier noch ein paar Bilder von den Riggs:
A.R.T..jpgHiFly.jpgHiFly 2.jpg