CFK-Gabelbaum

  • Moin zusammen,


    hat schon mal jemand CFK-Gabelbaumrohre selbst gebaut? Habe zwar mal eine Anleitung gesehen, finde ich persönlich aber zu aufwendig und der Gabelbaumlänge läßt sich nicht einstellen.


    How to make a carbon windsurf boom instructables.com


    Gruß Sven

  • Streng genommen würde auf deine Frage "hat schon mal jemand CFK-Gabelbaumrohre selbst gebaut?" ein einfaches "Ja" als Antwort ausreichen, von daher solltest du dich mal Fragen, ob hier die Fragestellung oder die Antwort "blöd" ist.


    Nach dem Prinzip bei Instructables kann man auch einen verstellbaren Gabelbaum herstellen, müsste nur ein außenlaufendes Endstück anfertigen.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Hallo Onno,


    habe mir mal deinen Beitrag bei r+g druchgelesen. Du hast recht, ich sollte die Frage genauer formulieren.


    Ich suche eine Bauweise bei dem man Rohre im Infusionsverfahren baut. Ich möchte im Infusionsverfahren bauen, da ich die Form für PrePreg Lagen nicht weitgenug aufheizen kann.


    Gruß Sven

  • Moin Sven,


    Die von Christian Grassmann bei R&G dokumentierte Bauweise sollte doch auch per Infusionsverfahren funktionieren? Soweit ich weiß, wurde da per vakuumunterstützem Handlaminieren gearbeitet, nicht PrePreg gebacken...


    Generell halte ich es aber für kritisch, einen Gabelbaum im Infusionsverfahren herzustellen. Du hast halt nicht die Garantie, dass die Carbonfasern überall ordentlich mit Harz getränkt werden. Bei Carbon ist das am fertigen Bauteil hinterher auch nicht so einfach festzustellen, ob da irgendwo eine trockene Stelle drin ist.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Moin Onno,


    ich weis ja nicht wie viel du mit Vakuuminfusion zu tun hast. Aber wir sprechen hier von zwei bis drei Lagen 800g/m² UD zu verfüllen da sieht man direkt ob das was geworden ist oder nicht.


    Ist ja nicht so, das ich mich noch nicht mit dem Thema CFK-Gabelbaumrohre beschäftigt habe, bisher habe ich mit einer geschlossen Form, im Vakuumpress gearbeitet. Das ist aber eine ganz schöne sauerei und die Lagen verschieben sich leicht.
    Aus diesem Grund möchte ich versuchen mit Vakuuminfusion das Material zu tränken.


    Mein Ziel ist es in ca. 4-5Std. ,plus Tempern natürlich, ein Satz Rohre zubauen. Ich möchte versuchen keine teuren Glas- o. CFK-Schläuche zum Verbinden von Halbschalen zu verwenden.


    Gruß Sven

  • Moin Sven,


    Vakuuminfusion habe ich bisher nur bei Glasfaser gemacht, dann aber auch mit etwas kräftigeren Bauteilen... Bei Glas sieht man hinterher trockene Stellen, weil man die Fasern noch sieht. Bei Kohle geht das halt nicht, so mein Gedanke. Da sieht man, was an der Oberfläche passiert, nicht was innen drin los ist. aber wie du schreibst, scheinst du von der Materie ja etwas zu verstehen, also versuche es doch (und berichte am besten davon).


    Wie willst du denn den Infusionsaufbau hinterher wieder aus dem Rohr herausbekommen?


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Moin Onno,


    man könnte zwar zur Unterstützung etwas mit hineinlegen, aber das bringt nur Gewicht und heraus bekommt man es nicht.
    Nein, ich werde versuche das Ganz ohne Unterstützung zu infundieren. Schließlich ist das nur eine Strecke von max. 45mm das geht auch so. Muß ja nicht gleich mit einem schnellen Härtersystem beginnen.


    Andere Frage: Du kommst aus Ostfriesland? Wo gehst Du auf´s Wasser?


    Gruß Sven

  • Moin Sven,


    Willst du durch die Form infudieren? Irgendwie musst du das Harz ja auf die Länge des Holmes verteilen. Und zumindes eine Vakuumfolie muss ind en Holm ja auch innen rein, sonst wirds kein Rohr sondern ein Epoxistab mit ein paar Carbonfasern drin ;) Ich glaube aber nicht, dass schonmal jemand eine Gabel per Infusion hergestellt hat, von daher wirst du hier dazu kaum Erfahrungen dazu bekommen.


    Ich arbeite zur Zeit in der Rotorblattfertigung von Enercon, die Teile werden komplett per Infusionsverfahren hergestellt (von ein paar Verstärkungen mal abgesehen). Sind halt etwas andere Dimensionen, und alles nur Glas....


    Aufs Wasser gehe ich hauptsächlich auf dem Großen Meer, dem Dollart und auch mal auf dem Oldambtmeer/Blaue Stadt (NL). Knock und Norddeich sind auch noch denkbar. Komme aus Leer.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Denkbar wäre auch ein Kunststoffrohr, welches innen verbleibt, darum der Faseraufbau, das Ganze mit Vakuumfolie zu und mit Harz infudieren. Leider nur in der Theorie, weil man ein solches Rohr, vielleicht 1mm Wandstärke, nicht brauchbar gebogen bekommt.

  • Biegst du mir eins? :-)


    Ich könnte es noch einmal mit eingefülltem Sand probieren. Eine sehr knickanfällige Angelegenheit.


    Kleine Bauteile kann man später in den Kühlschrank legen um das gerade Formrohr besser raus zu ziehen. Natürlich mußte vorher ordentlich Trennwachs drauf.

  • Moin zusammen,


    wie schon gesagt ich beschäftige mich schon ein bischen länger mit dem Thema. Infundieren war für mich der letzte Schritt.


    Um es kurz zu machen, es ist möglich:). Wie?


    Die Formhälften werden mit einem UD belegt, zum Verbinden der Formhälften werden in die Unterschale Glas u. CFK-Lagen über die Trennung hinaus hineingelegt. Dann wir ein Schlauch in die Formgelegt der später gegen die Form abgedichtet wird. Es soll ja schließlich ein Rohr werden und keine CFK-/ Harzstange. Jetzt wird die Form geschlossen und der Schlauch gegen die Form abgedichtet.
    In die Form ist ein Angusskanal eingearbeitet. Der auf der gesamten Länge die Harzfront fließen läßt.
    Wenn die Harzfront auf der anderen Seite ankommt wird die Harzfluss gestoppt.
    Jetzt Tempern, Entformen und den Schlauch wieder raus. Schon ist das Rohr fertig:).
    Durch das trockene belegen haben sich die Lagen nicht mehr verschoben und das Endstück paßt perfekt hinein.

  • Dann wir ein Schlauch in die Formgelegt der später gegen die Form abgedichtet wird. Es soll ja schließlich ein Rohr werden und keine CFK-/ Harzstange. Jetzt wird die Form geschlossen und der Schlauch gegen die Form abgedichtet.
    In die Form ist ein Angusskanal eingearbeitet. Der auf der gesamten Länge die Harzfront fließen läßt.


    Sowas meinte ich mit "durch die Form infudieren". Wenn du innen eine Silikonkautschukschlauch nimmst, bekommst du den auch wieder raus, aber das hast du ja schon bei der Anleitung auf instructables.com gelesen... Zur Infusion könnte man den Druck in dem Schlauch auch reduzieren, was de Harfluss bestimmt nicht schadet. Wenn das Harz dann überall rauskommt, kann man den Schlauch ja nochmal auf ein paar Bar aufblasen, um ein wirklich gut verdichtetes Laminat zu bekommen.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Es ist zwar schon eine weile her, und viele habe bestimmt gedacht, so ein "Schwachsinn":bonk:.


    Es hat auch ein paar Versuche gebraucht:confused:, aber es geht:). Hier ein paar Bilder:

  • Moin,


    super, dass du das hinbekommen hast! Aber mal ehrlich, all der Aufwand und dann nichtmal Monocoque bauen, sondern die Holme am Kopfbogen zusammenkleben? Ich weiß ja nicht, ob das so sinnvoll ist, wenn man mal Aufwand und Ergebnis gegenüberstellt.


    btw, wie arbeiten nicht mehr bei der gleichen Firma...


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Der Rest ist doch nur noch eine Sache des Formenbau wenn man das haben möchte.


    Gruß Sven