Racesegel Halsen

  • Es geht hier auch nicht um die "Powerhalse auf dem See mit möglichst wenig Höheverlust" sondern um die Slalomsegelhalse. Und die wird normalerweise gefahren, wenn man mit Slalomequipment ordentlich angepowert unterwegs ist. Dann hat man eh keine Sorge mehr um verlorene Höhe, da man die eh sofort wieder hat. Mit einer ordentlich angepowerten Slalomkombi kann man so viel Höhe gutmachen , da muss man nicht an der Halse sparen.

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • Ich tippe mal, daß 80% der Halsen von Hobbypiloten aus Halbwindkurs eingeleitet werden. Nach der Halse geht es dann zügig auf leichten Amwindkurs weiter. Beim Slalomkurs geht's aus vielleicht 120 Grad um die Tonne und dann mit 120 Grad weiter im Kurs.


    Dieses Thema ist doch für Hobbyfahrer, oder?

  • Naja, was vor und nach der Halse passiert ist ja eigentlich relativ egal. In der anfahrt zur Halse fällt man halt etwas früher ab, und man luvt eh erst wieder an, wenn man wieder voll beschleunigt hat. Und auch im Slalom kommen durchaus Halsenwinkel von 180° oder noch mehr vor, je nach Situation. Wenn man z.B. auf einem Schenkel eine extreme Low Line gefahren ist, kommt man mehr oder weniger Halbwind an der Tonne an, und wenn man auf dem nächsten Schenkel eine eher hohe Linie fährt, fährt man auch erstmal Halbwind von der Tonne weg. Hängt halt alles von der Situation ab, man fährt ja nicht alleine um die Tonnen. Und soooo downwind wie der Name vermuten lässt, ist so ein Downwindslalom gar nicht. Im Prinzip hat man Pro tonne ungefähr so viel Leeversatz im Kurs, wie man für eine wirklich weit gefahrene Halse braucht, wie halt oben beschrieben.


    Aber es geht hier ja eigentlich darum, was man speziell bei Racesegeln beim Halsen beachten sollte... Wobei das Thema wie man in einem Slalomrennen optimalerweise seine Halse setzt auch sehr interessant ist.


    Gruß, Onno

    wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.

  • also als erstes sollte wir uns darauf verständigen, dass wir hier über eine Racejibe oder gar Laydown Jibe sprechen, und nicht über die landläufige Powerhalse.


    bei der Racejibe werden die Segel schon bereits auf Raumschot so weit überzogen, dass gar kein oder zumind. deutlich weniger Druck im Segel ist.
    Dieser überzogene Zustand wird dann relativ lange beibehalten (evtl. gepaart mit einem flach gelegten Segel), bis das Board deutlich mit dem Heck durch den Wind auf den neuen Raumschotkurs gegangen ist. Das ganze schön durch die Fliehkräfte auf der Leekante stabilisiert mit Blick zum Segeltopp. Mit Auftrichten des Segels und unter Ausnutzung des Schwungs erfolgt das schnelle, schlagartige Schiften bzw Camberrotation, so dass sofort wieder voller Druck im Segel ist.


    Also bei einer vernünftigen, schnellen Racejibe wird weder auf Vorwind, noch 'so spät wie möglich' geschiftet, sondern auf tiefem Raumkurs. Ausnahmen mag es geben bei weniger Wind oder bei einem grossen Halsenwinkel. Richtig unter Dampf geht's so wie oben beschrieben und das belegen auch alle einschlägigen Videos.


    Alpha Racing heisst die Disziplin, die es messbar macht :D


    Gruß, Isonic87

  • Ja, die Sache mit dem Verständnis :). Für mich ist die Halse zu 90% ein Boardmanöver. Aber, wie die Überschrift schon sagt geht es ums Segel. Vielleicht sollten Slalompiloten aber erst lernen ihr Board verschneidungsfrei und mit möglichst viel Speed um die Ecke zu bringen, bevor an der Segelshifttechnik gefeilt werden kann.

  • hier noch ein schönes Video von M. Buzianis, Halsen im Chop aus versch. Kameraperspektiven.


    http://vimeo.com/61870981


    schaut übrigens nicht schlecht aus das Segel. Maui TR-9 .
    Steht super stabil , Camber rotieren wie geschmiert. Twisted schön.