Unterwasserschiff schliefen/aufrauen

  • Hallo Zusammen,


    ich habe demnächst vor, das Unterwasserschiff eines meiner Boards wieder etwas aufzurauen. Die ursprünglich rauhe Oberfläche ist mit der Zeit ziemlich glatt geworden und hat sich braun verfärbt. Jetzt habe ich vor, es anzuschliefen. Welche Körnung sollte das Schleifpapier haben, um die typisch raue Oberfläche des Unterwasserschiffs wieder hinzubekommen. Weis das jemand von euch?


    Gruß
    Micha

  • Vielen Dank schonmal für die Tipps. Ich werde mich da mal herantasten. Zur rauhen Oberfläche: Ich möchte halt ungefähr wieder die typische rauhe Oberfläche haben, wie die Boards sie normalerweise haben, nicht mehr. Die ist nämlich mit der Zeit ziemlich glatt geworden. Ich denke, ich werde mich da mal mit 600er herantasten und dann ggf auf 400er runter gehen, falls das nicht reicht.

  • warum wollt ihr das rau haben? was erhofft ihr euch dadurch?


    Eine rauhe Oberfläche verhindert das "klebenbleiben" des Brettes auf dem Wasser. Es bilden sich feine Bläschen über die das Board mit weniger Widerstand gleitet.

  • ja mit den blasen das ist schon klar aber die sind eh da egal wies unerwasserschiff aussieht...
    gibt doch auch sehr viele gatte boards die sehr gut funktionieren... kann man das wirklich spüren?


    Gruß


    Alex

  • Genau das ist es. Deshalb haben die meisten Boards auch ein rauhes, nicht glattpoliertes Unterwasserschiff. Hab das Gefühl, dass es sich etwas "klebrig" fährt und dass es früher nicht so war. Daher möchte ich es mal versuchen. Außerdem kann es eh mal etwas Kosmetik vertragen. Genau das richtige für ein windstilles Winterwochenede.

  • Kosmetik geht gut mit Zitronenkonzentrat, wie mafa gechrieben hat oder mit Essig. Kurz einwirken lassen und dann mit klarem Wasser abspülen. Das amcht echt viel aus.


    Beim Anrauhen wäre ich insgesamt etwas vorsichtig, weil man bei den dünnen Schichten schnell zu viel wegnimmt...


  • Beim Anrauhen wäre ich insgesamt etwas vorsichtig, weil man bei den dünnen Schichten schnell zu viel wegnimmt...


    ... schliesse mich der Meinung an.


    Wenn Anrauhen des UW-Schiffes, dann am besten mit Schleifvlies. Das gibt es in unterschiedlichen "Körnungen". Ein Vorteil von Schleifvlies ist, dass damit deutlich weniger Material abgetragen wird als mit Schleifpapier. Ausserdem werden durch die schwammartige Struktur des Vlieses Unebenheiten in der Oberfläche besser kaschiert, bzw. werden im Übergangsbereich von UW zu den Rails die Kanten weniger stark angegriffen.


    Übrigens tendiere ich immer mehr zum Hochglanzpolieren des Lackes.

    • deutlich weniger schmutzempfindlich.
    • mit Lackpolitur können Kratzer im UW nachträglich relativ leicht ausgebessert werden.
    • ein etwaiger Speedvorteil eines rauen UW (das ist imho einen Glaubensfrage) wird durch die schnelle Verschmutzung sowieso egalisiert.


    LG Franz

  • Genau das ist es. Deshalb haben die meisten Boards auch ein rauhes, nicht glattpoliertes Unterwasserschiff. Hab das Gefühl, dass es sich etwas "klebrig" fährt und dass es früher nicht so war. Daher möchte ich es mal versuchen. Außerdem kann es eh mal etwas Kosmetik vertragen. Genau das richtige für ein windstilles Winterwochenede.


    Einmal Schleifen, bedeutet immer wieder Schleifen.


    In der Yacht und Katamaran Abteilung gib es das Wundermittel das bei Regatten eingesetzt wird.
    Damit ich es nicht oder nicht mit falschen Worten erkläre.
    Hier der Text aus dem Handbuch Yachtcare von Vosschemie.


    PRO-SPEED
    Beschichtung für mehr Geschwindigkeit.
    Der Name ist Programm: Speziell für Jollen- und Katamaransegler im Regattasport entwickelt, steigert PRO SPEED die Gleiteigenschaft und die Geschwindigkeit des Rupfes.
    Aus der Weiterentwicklung bestehender Flourverbindungen und Haftadditivien ist eine neuartige, transparente Wachstechnologie entstanden, die den Wasserablauf auf Oberflächen optimiert bzw. minimiert. Die Oberflächenspannung und der Reibungswiederstand gegenüber dem Wasser werden deutlich reduziert.
    Pro Speed hinterlässt eine harte, dünne und zugleich schmutzabweisende Schutzschicht. Für die spätere Reinigung genügt lediglich ein feuchtes Tuch.
    > einfache Applikation
    > Optimierter Wasserablauf vom Rumpf
    > Regelkonform mit dem DSV (Deutscher-Segler-Verband)
    > Bildung einer Schmutabweisenden Schicht
    > einfache Reinigung der Oberfläche

  • mMn gehts da mehr um glauben als wirklich bewiesenes wissen.


    # Auf den tripp kam ich als bub - als uns der segeltrainer mal an einem FD gezeigt hat wie viel wasser auf einem glänzenden deck einer jolle (FD) stehen bleibt im vergleich zu einem rauhen deck.
    # in der natur ist auch mehr rauh und nix hochglänzend ( wobei ich das nur für einen kleinen teil der geschichte halte)
    # beim ski/snowboard merkt man strukturen ganz erheblich - snow is only frozen water
    # wenn ich ein brett anschleife mach ich das mit viel wasser - man fühlt schon um wie viel besser alles rutscht wenn es angeschliffen ist
    # dementsprechend borurteilsbelastet fühle ich natürlich dass angeschliffene boards viel freier rutschen und nicht so "klebrig" am wasser picken


    betr. "durchschleifen" - man sieht ja sehr gut wie weit man geschliffen hat am abtrag der weissen farbe. die sollten man auf keinen fall durchschleifen - notfalls eben mit weiss 2k lackieren und wieder abschleifen


    schotchbürste habe ich auch, aber die struktur ist mir zu wenig ( aber auch da gibt es versch. körnungen, ich habe eine ziemlich feine)

  • Ich würde auf meinen Boards auch nicht herumschleifen !


    Gelegentlich wundere ich mich, mit was für schmutzigen, verkratzten Hobeln einige unterwegs sind, die mal viel Geld gekostet haben. Eine SAUBERE Oberfläche mit wenigen Kratzern ist ganz sicher eine gute Idee.


    Lackreiniger einmal im Jahr, ab und zu mal mit dem Gartenschlauch und einem Tropfen Spülmittel waschen, ein ordentliches Hartwachs auspolieren und danach Pronto wirken Wunder. PRO-SPEED ist zu teuer. Ein brauchbares Wachs aus dem Autobereich und darauf das gute alte Pronto. Das hält für einige Wochen, glättet, macht UV-Schutz und schützt sogar ein bisschen gegen Kratzer. So gepflegt hält eine lackierte Oberfläche ein paar Jahre.

  • Die Board Lady kann ein Board vielleicht kurzfristig schneller machen, doch wie oft willst Du schleifen ? Jedesmal, bevor Du auf's Wasser gehst ? Wie schnell hast Du mit so einem Pad den Lack kaputt gemacht ?


    Wie schnell hat irgendwelches Zeug die rauhe Oberfläche mit einer braun/gelben und ganz sicher welligen Schicht überzogen und erzeugt damit richtig Widerstand. Ich halte mein Board lieber einigermaßen sauber - dann habe ich länger Spaß daran. Wer von Euch kann theoretisch 5% weniger Widerstand durch Reibung herausfahren ? Ich kann das nicht...


    Ausserdem ist Epoxy hygroskopisch, d.h. lagert im Laufe der Zeit Wasser ein, wird ein kleines bisschen schwerer und ändert seine Eigenschaften - wird weicher. Nur eine unbeschädigte Lack- und Gelcoatschicht verhindert das.

  • Wow, da habe ich ja mit meiner Frage eine richtige Diskussion ausgelöst. Nicht falschverstehen, ich möchte da nicht regelmäßig dran herumschleifen. Ich möchte das Board nach nun 5 Jahren Einsatz erstmalig wieder etwas aufbereiten, da sonst absolut nichts dran ist und es mir gut gefällt. Die Unterseite ist im laufe der Zeit durchs ständige rein und raus aus dem Boardbag glatt geworden. Da soll nicht viel Material abgetragen werden, nur wieder etwas aufrauhen und fertig. Deswegen auch meine Frage nach der Körnung. Ich möchte da nicht groß herumprobieren, um gerade nicht unnötig viel Lack runterzuschleifen. Grundsätzlich bin ich mit dem schleifen solcher Materialien vertraut, nur habe ich hier für diesen Fall kein Testobjekt und das richtige Schleifpapier zu finden. Der Tipp mit der Zitronensäure zur Reinigung hat übrigens super funktioniert! Ist wieder schneeweis geworden!

  • Rauh oder nicht rauh sein-das ist hier die Frage?!


    Mein UW-Schiff wurde wie folgt bearbeitet: mit 600er Nassschleifpapier und viel Wasser geschliffen. Danach mit einer Poliermaschiene Nano-Wachs aus dem Kfz-Bereich aufgetragen. Zustand: besser als neu.