Sebstbau erster Versuch

  • Hallo Leute,


    ich brauche nochmal den Rat der erfahrenen Selbstbauer.
    Nachdem die letzte Laminatschicht ausgehärtet war habe ich die Schlitze für Mast und finne mit der Oberfräse freigelegt.
    Müssen die Stellen wo das Laminat jetzt freiliegt extra abgedichtet werden bzw. kann das Board dort Wasser ziehen?
    Ich habe diese Stellen beim Lackieren nicht mitlackiert.


    Querschnitt Laminat.JPG



    Gruß Arno

  • Ich denke da sollte nichts passieren. Wichtig ist , das Du die Kanten abschrägst. Also Kanten brechen. Damit du nicht irgendwann das Laminat aus versehen hochziehst. Wenn Du satt genug laminiert hast, hält das auch ohne Lack.


    Kaktus

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Wenn der Kasten so drin sitzt wie auf der Zeichnung und US ist stützt er sich am Sandwich ab. Die Gewebelage sollte dann über den Kasten gehen um vor Wasser abzudichten. Dann finde ich es wichtig und mache das bei allen neuen Boards egal ob Custom oder Serie ich entgrate die Kante ca 45° ganz leicht damit die Finne das Laminat nicht aufdrückt oder vom Kasten abhebelt. Schau dir gebrauchte Boards an dann weißt du was ich meine die haben an der Stelle oft kleine Macken aufbrüche usw.
    HangLoose Michi

  • Dann finde ich es wichtig und mache das bei allen neuen Boards egal ob Custom oder Serie ich entgrate die Kante ca 45° ganz leicht damit die Finne das Laminat nicht aufdrückt oder vom Kasten abhebelt.
    HangLoose Michi


    Genau das meine Ich. Das sollte man bei allen Einbauten machen, egal ob Finnenkasten, Mastschiene oder Sclaufenplugs. Zumindest beim Selbstbau kommt man da ja überall dran und das ist wirklich wichtig.


    Kaktus

    man sollte sich die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls zulegen, der muss auch mit jedem Arsch klar kommen

  • Juhu es schwimmt,


    Gestern war ich in Strand Horst und habe meinen Selbstbau zum ersten mal gewassert.
    Es schwimmt. :) alles ist dicht und halten tuts auch.


    Nach anfänglichen Schwierigkeiten ( es war nach 20 Jahren Pause das erste mal wieder auf nem Brett :eek: ) ging es im laufe des Tages
    immer besser.
    Wolfgang war auch da und konnte mich mit guten Tipps und einer passenden Finne versorgen, nochmal Danke dafür.


    Am Nachmittag hat der Wind leider ein bisschen nachgelassen aber für den ersten Test ein rundum gelungener Tag.
    Das Brett gleitet gut an und liegt in Gleitfahrt gut auf dem Wasser.
    Alles weitere muss ich erst noch testen, da ich nach der langen Surfpause erst mal wieder üben muss.


    Alles in allem ein riesen Spass,


    Bis bald am Wasser,


    Arno


  • Das wird nicht lange halten, nicht mal ohne Springen. Erst macht man eine Sandwichkonstruktion und wenn man die Mastspur einbaut, schneidet man alles wieder durch, genau dort wo die Kräfte kommen. Es gibt mehrere Lösungen. Überleg mal was für Kräfte auf die individuelle Teile kommen bei eine Senkrechte Belastung......

  • Wie soll denn bei Plugs oder Mastschiene was hoch gehebelt werden?
    Beim Finnenkasten sehe es, wie oben erwähnt, allerdings genauso.


    Das wird nicht lange halten, nicht mal ohne Springen. Erst macht man eine Sandwichkonstruktion und wenn man die Mastspur einbaut, schneidet man alles wieder durch, genau dort wo die Kräfte kommen. Es gibt mehrere Lösungen. Überleg mal was für Kräfte auf die individuelle Teile kommen bei eine Senkrechte Belastung......


    Das ist eben genau der Unterschied zwischen einem Praktiker und einem Theoretiker.


    Der Praktiker kennt die Kräfte und kann das Bauteil entsprechend verankern - der Theoretiker hat noch nicht mal einen Schimmer, was da wohl für Kräfte auftreten können.


    Einfach so einkleben ist jedenfalls keine dauerhafte Lösung!

  • @ Dr.Spin Out und Bouke,


    Die Skizze sollte nur verdeutlichen was ich meine.
    Ich habe die Mastspur und die Finnenbox natürlich nicht einfach da reingeklebt.
    Alle inserts haben ein Sandwich, Verstärkungslagen und sind rundrum fest mit dem Laminat verankert.
    Beim schleifen habe ich darauf geachtet diese Gewebeschichten nicht zu verletzen.


    Ich hab mir vorher die Selbstbauthreads angesehen, das Nelson Factory Video war auch sehr hilfreich.
    Da es mein erstes Brett ist habe ich versucht von Euch Profis zu lernen.
    Ihr habt mir ja auch jede Menge gute Tipps gegeben, nochmal Danke dafür.


    Bis bald am Teich


    Arno

  • Das ist eben genau der Unterschied zwischen einem Praktiker und einem Theoretiker.


    Der Praktiker kennt die Kräfte und kann das Bauteil entsprechend verankern - der Theoretiker hat noch nicht mal einen Schimmer, was da wohl für Kräfte auftreten können.



    Ich habe mich zunächst über meinen alten Beitrag auch gewundert, mir die Zusammenhänge aber noch mal durchgelesen.
    Dort geht es nicht darum, dass nicht auch Mastschiene oder Fußschlaufenplugs heraus gehebelt werden können, sondern darum, dass sich durch seitliche Bewegung / Belastung der Einbauteile das Laminat aufwerfen kann.
    Das ist m. M. nur beim Finnenkasten der Fall.
    Dass die Inserts generell heraus gehebelt werden können steht außer Frage.


  • Ich hab mir vorher die Selbstbauthreads angesehen, das Nelson Factory Video war auch sehr hilfreich.


    :)Ich zeige die meine Mitarbeiter oder Praktikenten auch immer damit die sehen wie man es nicht machen soll....Es gibt keinen einzigen Bearbeitung oder mal Bewegung die wir auch so machen. Auch Lustig sind die 10cm dicke Styropor Schlapfen weil ihn das Brett zu hoch ist zum schleifen.


    Wenn deine Zeichnung nicht alles zeigt wie es in Wirklichkeit ist kann es sein das alles i.O. ist. Aber denn bringt deine Frage auch nichts.

  • Das ist eben genau der Unterschied zwischen einem Praktiker und einem Theoretiker.


    Der Praktiker kennt die Kräfte und kann das Bauteil entsprechend verankern - der Theoretiker hat noch nicht mal einen Schimmer, was da wohl für Kräfte auftreten können.


    Einfach so einkleben ist jedenfalls keine dauerhafte Lösung!


    Ich habe schon einige (auch sehr renommierte!) Praktiker gesehen die oft den Aufbau an belastete Stellen ziemlich daneben gemacht haben. Ein wenig Ahnung von Konstruktions-Theorie zu haben kann einem da ziemlich helfen. Es gab da mal ein sehr renommierte Shaper der das Fersenbereich immer kaputt gegangen ist bei einer seinen Teamfahrer. Er hat denn 10 dicke Lagen Carbon drauf gepackt und noch ging es kaputt..... Oder ein Reparateur in Kapstadt hat denn unter der Fersen immer ein Kreis herausgesägt und da ein 20mm dicken Stück Sandwich eingeklebt und Fett überlaminiert. Ich sagte ihn das er das gleich am nächsten Tag zurückbekommen würde, er meinte nicht. Und sehe da, am nächsten Tag war alles wieder kaputt und voller Wasser.

  • Ich war in Strand Horst und war mit Arno zusammen. Er hat das Brett sehr perfekt gebaut. Saubere Arbeit. Mit seiner zu kleinen Finne luvte er zu stark an.Mit einer Grasfinne war das Problem gut gelöst. Wasser ist eben da nicht tief genug. Die Freude war ihm anzusehen.Scoop,Rocker,
    Tucked under Edge alles so wie ich es auch gebaut hätte.Ich habe immer alles ausgesägt und dann direkt unter dem Laminat 2mm hoch und in jede Richtung gut 2cm um Plugs oder Kasten rausgeporkelt. Matte reingeschoben und alles mit 3-4 Lagen satt mit Harz und Matte verkleidet,Plugs und Kästen dann rein.Alles war dann rundherum dicht.Arno ist für mich mal was positives hier im Forum.Er hat etwas geschaffen. Wolfgang

  • Hallo Leute,


    Hier noch mal meine Erfahrungen nachdem ich das Board besser testen konnte.


    Das Board hat bisher keine Beschädigungen, und ist dicht.
    Das war die gute Nachricht.
    Leider habe ich beim Design des Unterwasserschiffs anscheinend einige Fehler gemacht.
    Das Brett kommt nicht richtig frei und geht nicht ins gleiten über.
    Liegt wohl an den 2cm Rocker die ich dem Brett spendiert habe. :bonk:


    Anbei mal ein Bild.


    Hat irgendjemand eine schlaue Idee wie ich das mit möglichst geringem Aufwand korrigieren kann?
    Ich denke die Finnenbox muss auf jedenfalls raus. Dann würde ich es unterhalb des Sandwiches am UWS aufschneiden eine Styrokeil einkleben und das ganze an den Übergängen wieder zulaminieren.
    Für Vorschläge bin ich Euch dankbar.


    image.jpg


    image.jpg

  • Die Angleitschwäche an nur einer Sache festzumachen halte ich für zu wenig.


    Wie sieht es mit einem V aus? Welche Finne benutzt du? Mastfußposition auf dem Board?


    Da gibt es bestimmt noch ein paar Fragen, die man sich vorher stellen sollte.

  • Da könnte man einfach mal eine 20 mm Roofmate-Platte (Styropor wäre zu bröckelig) mit Konkaktkleber (UHU Por) unterkleben und dann keilförmig zuschleifen und damit den Rocker ausfüllen. Dann nur die Lauffläche 3 Lagen 80 gr Glasgewebe überlaminieren, Finnenkasten bleibt, wie er jetzt ist. Nach der Finnenmontage das Loch provisorisch mit Schaumresten füllen und jetzt mal testen, ob das wirklich was gebracht hat.


    Ist es so besser, dann kannst du immer noch die alte Lauffläche wegreißen, den Finnenkasten versetzen und alles neu überlaminieren.


    Ist es nicht wesentlich besser geworden, mußt du das Board eben als "Technologieträger" abschreiben und von vorne anfangen. Du hast jetzt schon einiges an Erfahrung und ich sage ja immer, spätestens beim 3. Versuch sollte ein brauchbares Board bei rauskommen. Wenn du das willst, dann mach weiter. Wenn du das nicht willst, dann kauf dir doch genau so ein Brett wie dein Nachbar.


    Ich habe auch nur 3 Bretter gebaut, das erste war Müll, Nr. 2 und Nr. 3 waren ganz ok. Danach habe ich aber nur noch Serienbretter gefahren und jetzt auch ein Custom-Board. Bei meinen Modellflugzeugen ist das ganz anders, da fliege ich fast ausschließlich eigene Entwürfe.


    Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht


    Dr. Spin Out

  • Hallo Leute,


    Ich habe mich nun dazu durchgerungen einige Veränderungen am Boa.rd vorzunehmen.
    Tut schon weh wenn man endlich fertig ist und dann feststellen muss das es nicht funktioniert.
    Aber was Solls, es ist ja eh mehr ein Bastelprojekt.
    Ich werde jetzt das Unterwasserschiff zu 70% entfernen und den Rocker Plan schleifen.
    Das hat den Vorteil, dass ich nicht die Finnenbox ausbauen muss und somit das Deck unversehrt bleibt.
    Dann wird das Sandwich an den offenen Stellen neu aufgebaut und alles wieder versiegelt.
    Ich hoffe kann das Ergebnis dieses Jahr noch ausprobieren.
    Bilder folgen.

  • Für einen ersten Selbstbau würde ich generell anders vorgehen.
    Zuerst mal ein funktionierendes Brett genau anschauen und ausmessen.
    Dann die kopierte Scoop Rocker Linie auf Sperrholz aufzeichnen und als Schneideschablone verwenden.
    Nur Styropor verwenden, kein Airex! Das Sandwich macht den Shape nur kompliziert.
    Nur Glasgewebe nehmen zum Laminieren, vielleicht zwei UD Carbon Bänder rundum zur Steifigkeit.
    Insertpositionen vorherher mit Airex Blöcken oä. verstärken, damit kein Wasser über undichte Inserts zum Styro gelangen kann. Kein oder nur ein einfaches Design machen.
    Wenn man so ein paar Bretter gebaut hat, dann ist man gereift für was schönes und vermeidet Frust.
    Spass macht das so beim Bauen auch und das hält sicher mind. eine Saison.
    Das erste für den Feind, das zweite für den Kumpel, das dritte für sich selbst ;-)