Diskussion: 100% Carbonmast

  • Fuer mich macht ein 100% nur im Race inklusive Regatta Bereich sinn.
    Dabei behaupte ich nichtmal das ein 100% Mast immer mehr Leistung erzeugt, es ist viel wichtiger in allen Situationen schnell reagieren zu koennen und da macht der Gewichtsunterschied sinn.
    Wer mit einem Freeride Segel und 100% Mast unterwegs und spass daran hat, sollte aufjedenfall damit weitermachen, weil er dem Sport gutes tut. ==> Mehr Umsatzt = mehr Geld fuer die Laeden und Hersteller.
    Die Haltbarkeit von NP 100% Masten betrifft, kann ich mich negativ aeussern, ich habe noch einen alten X9 490 in der Ecke rumstehen und der ist noch super in schuss und leichter als viele Masten die heute gefertigt werden.
    Auch andere Hersteller haben ab und zu so ihre Problemchen mit der Fertigung. Ich habe drei 100% Masten von Gaastra und die haben sich nach 3 Jahren als unproblematisch herausgestellt. Dieses Jahr hingegen sind einige Blindgaenger dabei. ==> Freunde haben dieses Jahr direkt zwei von zwei neuen Masten zerbrochen, beide mal im neuen 8.6er Vapor bei Leichtwind, bei einem hats leider die Masttasche zerrissen, was aber von unserem Importeur sehr kulant gehandhabt worden ist.
    MauiSails hatte vor drei oder vier jahren auch grosse Probleme mit der Haltbarkeit, genauso wie Severne Enigma Masten dieses jahr, welche angeblich bis ende Herbst nicht lieferbar sein sollen. ==> Aber ich warte lieber auf einen haltbaren Mast, als mit kaputten Mast zum Ufer zu schwimmen und mir evtl. noch mein Segel zu ruinieren. Habe einen alten Enigma Mast als Leigabe erhalten und kann auch meinen Gaastra Mast im Notfall verwenden.
    Vielleicht kaufen viele Masthersteller beim gleichen Carbonhersteller ein und haben da alle gleichzeitig ins Klo gegriffen...
    ~Shinobi

  • Hallo,


    ich habe 75% und 100% Masten von Sailloft und finde schon, dass man einen Unterschied merkt. Zumindest habe ich das Gefühl, dass das gleiche Segel mit 100er Mast viel früher losgeht, als mit 75er Mast und auch der Einsatzbereich größer ist. Sicher sind das jetzt keine riesen Unterschiede aber man merkt es schon. Wie das bei Racesegeln ist, kann ich nicht beurteilen aber dort müßte der Unterschied ja eigentlich noch deutlicher sein. Ob man allerdings 100 Euro mehr investieren will, um eine Kombi zu fahren die eventuell besser funktioniert (oder gefühlt besser funktioniert:rolleyes:) bleibt jedem selbst überlassen.

  • Ich glaube, so einfach ist das nicht. Ein Windsurfmast ist schon etwas anderen Belastungen ausgesetzt. Nicht umsonst tun sich ja alle Hersteller auf die selbe Art und Weise schwer...


    ... das ein Windsurfmast schon extremen Bedingungen ausgesetzt ist steht ja auch ausser Frage. Aber man muß die Bruchquote mal auf den Flugzeugbau projizieren - das wäre eine Katastrophe.

  • Lurchi
    Du hast Dir die Antwort im Prinzip schon selbst gegeben - Flugzeugbau!
    Bei den Carbongeweben gibt es verschiedene Qualitäten. Von den einfachen welche z.B bei Sportgeräten oder im Modellbau eingesetzt werden, über Qualitäten für den Fahrzeugbau bis hin zu Anwendungen im Flugzeug- oder Satelittenbau. Und klar - mit jeder Qualitätssteigerung steigt auch der Preis. Keine Ahnung wie die Herstellungspreise/Verkaufspreise für die 100% Spargel intern kalkuliert werden, aber ich bin sicher dass bei einer Randsportart wie dem Windsurfen da nicht viel Luft in den Kalkulationen ist. Oder anders ausgedrückt - wer würde schon 1500 oder vielleicht 2000 Euro für so einen "besseren " Mast auf den Tisch legen.
    Was ich aber überhaupt nicht verstehe - werden den nicht zumindest die teuren Masten - bevor sie in den Verkauf gehen einem kurzen Belastungstest ausgesetzt? Das kann doch nicht die Welt kosten einen Masten einzuspannen und für ein paar Minuten ein durchzogenes Vorliek zu simulieren. In der Regel passieren doch die meisten Brüche mit den (unbeschädigten) 100% Masten beim ersten mal aufbauen, also in den ersten Minuten.
    Vielleicht hat ja hier jemand im Forum einen tieferen Einblick in die Mastproduktion und in die Qualitätskontrolle.?


  • Bei den Carbongeweben gibt es verschiedene Qualitäten.


    Kannst du mal erläutern was du unter Qualitäten verstehst und worin sich diese deiner Meinung nach unterscheiden?


    Grüße


    Frank

  • Kannst du mal erläutern was du unter Qualitäten verstehst und worin sich diese deiner Meinung nach unterscheiden?


    Grüße


    Frank


    Die Asiaten sind pauschal dafür bekannt, minderwertigere Carbon-Qualität zu liefern. Die USA sind eher bekannt dafür, hochwertigere Carbonqualität anbieten zu können. Das spiegelt sich krass im Preis wieder...
    Letztendlich hängt es an der Mastenfabrik, wo sie ihr Carbon einkauft und welchen Preis die (Surf-) Marke bereit ist zu bezahlen...

    Dieser Text wurde nach alter, neuer und eigener Rechtschreibung geschrieben und ist daher fehlerfrei!
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  • Mmmmh, ok. Ich war bislang immer der Ansicht das es ein Datenblatt zu einer entsprechenden Faser gibt und das die Daten auch stimmen( vielleicht ein etwas naives Wunschdenken aufgrund meiner Luftfahrtvergangenheit wo es entsprechende Standarts gib) Wenn das nicht der Fall sein sollte, kommen zu bekannten Anwenderfehlern, den Verarbeitungsfehler, den Auslegungsfehlern und grundsätzlich falschen Materialwahl noch die Schwankungen in der Qualität der Fasern selbst.

  • @Multifan
    Wenn ich hier von Qualitäten schreibe meine ich die Eigenschaften der verschiedenen Carbonfasertypen welche am Markt erhältlich sind. Es gibt ja hier ein eigenes Universum von Carbonfasertypen und Bezeichnungen mit wiederum ganz spezifischen Eigenschaften für die verschieden Anwendungen. Hier nur ein kleines Beispiel eines einzigen Herstellers:
    http://www.tohotenax-eu.com/


    Wie groß die Qualitätsschwankungen bei den Herstellern sind - kein Ahnung, das ist wieder ein eigens Thema. Totti hat das ja schon angedeutet.

  • @Totti,
    ich denke nicht , dass ein Windsurfmast extremeren Bedingungen als ein Carbon-Bikerahmen ausgesetzt ist, sondern das speziell die Moutainbikerahmen, sofern richtig rangenommen , hier deutlich mehr aushalten muessen. War selber wettkampfmässig lange auf dem Rad unterwegs und fahre jetzt immer noch gelegentlich auf meinen beiden SCOTT Carbonrädern rum. diese haben inzwischen beide ein paar Jâhrchen und viele Tausend KM ( auch Wk) auf dem Buckel. dabei sind beide immer noch unter den leichtesten am Markt verfügbaren Rahmen. Und beide sind noch absolut TOP!!
    Auch im Fahrradbereich werden fast alle Rahmen in Asien produziert und die allermeisten halten, es kann somit kein geographisches Problem sein.
    Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es bei Surfmasten ein Auslegungsproblem gibt. Evtl sind die meisten 100% er einfach nur zu leicht. 100 oder 200 g mehr an der richtigen Stelle wuerden da wahrscheinlich Wunder helfen.
    Ich glaube schon dass es einen Markt fuer haltbare , gute Carbonmasten gibt die auch sicher halten. Ich wuerde die kaufen!! den neben den Kosten eines gebrochenen Masts regt mich am meisten immer der versaute Surftag oder gar Urlaub auf - von den Schwimmeinlagen mal abgesehen.


    Angeblich will Carbontech aus Slowenien im naechsten Jahr 100% Masten mit drei oder vier Jahren Garantie anbieten !

  • Ich habe keine Ahnung, wie Bikes gebaut werden. Doch sicher nur stabil und steif und nicht unter Berücksichtigung eines Flexes an einer oder mehreren Stellen...?... Keine Ahnung, ob und wie man das vergleichen kann.
    Ich kann nur das wieder geben, was man mir seitens eines Mastenproduzenten versucht hat zu vermitteln. Ist auch klar, daß jeder von seinem Produkt am meisten überzeugt ist. Aber einiges klang doch sehr schlüssig...

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  • wenn masten zu lange halten, verdienen die vertriebe weniger geld, weil weniger umsatz, was viele sich nicht mehr erlauben können
    manch herstelle, sie Mr. Pryde, hat es doch schon genau auf den punkt gebracht ... windsurfen bringt nicht genügend umsatz und gewinn in die kasse ... anderes ist sinnvoller

  • @Multifan
    Wenn ich hier von Qualitäten schreibe meine ich die Eigenschaften der verschiedenen Carbonfasertypen welche am Markt erhältlich sind. Es gibt ja hier ein eigenes Universum von Carbonfasertypen und Bezeichnungen mit wiederum ganz spezifischen Eigenschaften für die verschieden Anwendungen. Hier nur ein kleines Beispiel eines einzigen Herstellers:
    http://www.tohotenax-eu.com/


    Wie groß die Qualitätsschwankungen bei den Herstellern sind - kein Ahnung, das ist wieder ein eigens Thema. Totti hat das ja schon angedeutet.


    Du meinst also verschiede Fasertypen, in dem Zusammenhang finde ich das Wort "Qualität" verwirrend. Wenn der Mast aufgrund einer nicht geeigneten Faser, z.b. zu geringe Bruchdehnung, bricht, das ist bei der Auslegung ein Fehler gemacht worden.
    Ich glaube übrings nicht das bei Spotartikeln und im Modellbau grundsätzlich "schlechte" Fasern eingesetzt werden.

  • wenn masten zu lange halten, verdienen die vertriebe weniger geld, weil weniger umsatz, was viele sich nicht mehr erlauben können
    manch herstelle, sie Mr. Pryde, hat es doch schon genau auf den punkt gebracht ... windsurfen bringt nicht genügend umsatz und gewinn in die kasse ... anderes ist sinnvoller


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  • Fahrradrahmen werden auch auf Flex z.b. am Hinterbau wg besserem Farhkomfort ausgelegt.


    Flex ist beim Surfmast nicht unbedingt ein Auslegungskriterium, es muss nur einfach ein Kauf genommen werden , da schlichtweg nicht zu verhindern. Der Mast muss den ' richtigen' Flex im Zusammenspiel mit dem Segel erreichen. Der Mast sollte somit eine über die Länge angepasste Steifigkeitsverteilung aufweisen .
    Bzgl Festigkeit sollte er da wo die höchsten Belastungen am höchsten sind die höchste Festigkeit aufweisen. Schon ohne grossartige festigkeitsrechnungen, nur bei betrachtung der häufigsten Bruchbilder, kann man leicht festellen, dass die höchsten Belastung in einem bereich zw. Gabelbaum und ca. 1m darüber auftreten. Da fehlt es kann offensichtlich an der nötigen Festigkeit !

  • Seesurfer
    Ich hatte einen Gaastra Mast in 490, der war sehr haltbar und habe ihn nach einigen Jahren weiter gegeben. Der ist aber immer noch auf dem Wasser unterwegs und hat jetzt ca 8 Jahre runter.
    Pryde X9 kann ich nur abraten, Pryde X6 bin ich sehr zufrieden.
    Aber es kommt halt auch darauf an, was für ein Segel du fährst, denn Pauschalaussagen sind so schwer zu machen.


    Danke für den Tipp!
    Ich würde allerdings einen Mast mit Constant Curve brauchen.


  • Vielleicht hat ja hier jemand im Forum einen tieferen Einblick in die Mastproduktion und in die Qualitätskontrolle.?


    Ich habe mal nachgefragt, wann Masten für gewöhnlich brechen (Stichwort: Volksglaube beim ersten Riggen) und was es mit dem "Tested" Sticker auf sich hat.


    Zitat

    normally i can agree on this "rule" even if it's not a rule! But if the mast is defective it will break immediately. Then we have to see how the customer takes care of the mast. I saw people throwing the masts on the ground...I test more than 50% of the masts, especially the 100% on the bendcurves. the protos are tested also in compressions.
    the label "tested" on all the masts of our competitors is not a reality... it's a proforma..
    The SDM break due the extra load we have in the modern sails, the camber pressure, camber wearing ...and of course sometimes manufacturer defect.

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  • Moin,


    um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen. Ja, wer schon ein paar Jahre surft und ein Gefühl fürs Rigg und den Trimm hat, der merkt einen deutlichen Unterschied zwischen Masten mit 100% und solchen, mit weniger %... Rückstellgewschwindigkeit, Anpassung an Windschwankungen etc. Je größer das Segel, um so mehr der bemerkbare Unterschied.


    ... und 100% meint, das der Faseranteil an Carbonfasern 100 % beträgt, entsprechend beträgt der Anteil bei einem 50%er entsprechend 50% Carbonfasern und 50% andere Fasern. Das Harz geht in diese Berechnung nicht mit ein.


    ... und was Bruchserien bei X9-Masten angeht, verschiedene Masten aus verschiedenen Jahren, nie Probleme. Die Schwierigkeit ist, das der Versagensfall beim Mast wesentlicher mehr Aufmerksamkeit erregt, als die tausende problemlos funktionierenden Masten. Dazu kommt die Behandlung des Materials, wenn man sich an Surfspots mal umschaut, da wundern mich Defekte nicht. Nur als Beispiel, Schleudersturz, der Mast knallt auf den Bug, das defekte Brett wird gegen das zweite aus dem Fundus getauscht, aber der Mast wird keines Blickes gewürdigt..


    Gruss
    Harro